Hallo Fragender,
meine Skepsis der Schulmedizin gegenüber, liest du ansatzweise auf der Startseite.
Ich habe auch viel zu oft den Gedanken, warum - bitte schön - der Arzt einen wirklich sofort und immer gesund machen sollte??
Aber ich denke, da muss jeder selber schauen, in wieweit er „seinem Arzt“ vertraut. Nicht jeder „Weißkittel“ hat seinen Beruf verfehlt und nicht „Jedem“ ist „sein eigener Geldbeutel“ wichtiger als die Gesundheit seines ihm vertrauenden Patienten.
Und vielleicht sollte man auch davon ausgehen, dass, – trotz jahrelangem Studium – ein Arzt nicht alles wissen und korrekt machen kann.
Und ja – irgendwann sind dann auch wir – als mündiger Bürger selber gefragt und ab da, wo wir uns nicht mehr „gut aufgehoben fühlen“, sollten wir handeln - mehr hinfragen und auch nach anderen Möglichkeiten suchen. Schön, wenn dann der behandelnde Arzt einen da unterstützt (was ich auch oft genug erlebt habe).
Sicher ist es manchmal auch eine Kostenfrage, gerade wenn es in die alternative Ecke geht.
Wir hier in Spanien haben ein anderes System, da kann und will ich nicht vergleichen, aber gerade heute las ich einen Bericht auf n-tv.de, der gut zum Thema passt:
Zitat: vom Montag, 15. Oktober 2012 Umstrittene IGel-Leistungen Viel Werbung, wenig Aufklärung
Kann man seinem Arzt immer vertrauen? Bei den umstrittenen Selbstzahlerleistungen gilt das laut Verbraucherschützern nicht uneingeschränkt - Mediziner verkaufen sie vielfach allzu offensiv.
Bei den sogenannten individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), die Ärzte ihren Patienten gegen Bezahlung anbieten, gibt es nach Ansicht von Verbraucherschützern erhebliche Defizite. Viele Patienten fühlten sich nicht ausreichend aufgeklärt und seien massiver Werbung ausgesetzt, wie aus einer in Berlin veröffentlichten Online-Umfrage hervorgeht. Ärztevertreter warnten vor pauschaler Kritik.
Laut der Umfrage der Verbraucherzentralen ist es besonders schlecht um die Aufklärung bestellt. Nur jeder vierte Befragte (23 Prozent) erinnerte sich daran, dass er vom Arzt über Risiken der Selbstzahlerleistungen aufgeklärt wurde. Über den individuellen Nutzen fühlte sich nur jeder Zweite (53 Prozent) informiert. Nur in jedem zweiten Fall gab es zudem eine ausreichende Bedenkzeit. Bei jedem Vierten fehlte vorab auch eine Kosteninformation und bei jedem Fünften gab es keine Rechnung.
„Viele Ärzte nutzen das Vertrauen der Patienten aus, wenn sie vom Helfer zum Verkäufer werden", kritisierte Gerd Billen, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Er forderte die Bundesregierung auf, das geplante Patientenrechtegesetz nachzubessern und für IGeL-Leistungen strengere Regeln einzuführen. Rechtsverstöße müssten konsequent verfolgt werden. "Selbstzahlerleistungen sollen der Gesundheit dienen, nicht die Selbstbedienungsmentalität mancher Ärzte befeuern", erklärte Billen.
Milliardenumsätze
Mit individuellen Gesundheitsleistungen setzen Arztpraxen in Deutschland jährlich mindestens 1,5 Milliarden Euro um. Laut Umfrage verkaufen Ärzte Verbrauchern besonders häufig ein Glaukom-Screening auf grünen Star, Ultraschall, den PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs und zahnärztliche Behandlungen. An der Online-Umfrage der Verbraucherzentralen beteiligten sich von April bis Juni mehr als 1700 Bürger.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, sieht in der Umfrage nur eine begrenzte Aussagekraft. Statt "diffuse Studien" zu veröffentlichen, sollte die Verbraucherschutzorganisation den Ärztekammern bei Verdachtsfällen besser Ross und Reiter nennen, forderte er. Zudem verwies er darauf, dass der Deutsche Ärztetag bereits 2006 klare Regeln für den Umgang mit IGeL beschlossen habe.
Der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl, warnte davor, individuelle Gesundheitsleistungen per se zu verteufeln. Sie könnten im individuellen Einzelfall durchaus sinnvoll sein. Zudem verhielten sich Ärzte "in ihrer übergroßen Mehrheit nicht als Krämer", sondern berieten ihre Patienten ausreichend, erklärte Stahl.
IGeL-Leistungen müssen von Kassenpatienten selbst bezahlt werden. Der medizinische Nutzen ist aber häufig umstritten oder unklar. Kritikern zufolge führen viele IGeL-Untersuchungen zu falschen Befunden und damit zu unnötigen Eingriffen. Zitat EndeHerzlichst Berbel
