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Registriert: Donnerstag 29. Juli 2004, 19:31 Beiträge: 2889 Wohnort: Els Poblets - Spanien
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Hallo Murxi, jetzt habe ich die entsprechenden Beiträge aus den älteren Newsletterausgaben gefunden und kopiere sie hier einmal ein - okay? Herzlichst Berbel Eine Knolle die es in sich hat - Aus 5-2007
Seit 1988 ist der Ingwer auch in Deutschland als Heilpflanze wissenschaftlich anerkannt und ihm werden rund 20 pharmakologische Eigenschaften attestiert. Unter anderem: antibakterielle Wirkung, antiemetisch (vor Erbrechen schützend), antihepatoxisch (die Leber schützend), antioxidativ (die Zelle vor freien Radikalen schützend), kardiotonisch (herzstärkend), durchblutungsfördernd und Ingwer wird zur Steigerung der Gallensaftsekretion eingesetzt werden. Woher diese Pflanze kommt und was sie für unser tägliches Wohlbefinden alles tun kann, dass habe ich einmal zusammengetragen und denke, es ist ein interessantes Thema. Der Ingwer ist eine Staude mit einem ausdauernden, kriechenden, sich weit verzweigendem Wurzelstock, aus dem sich einjährige, über einen Meter hohe Triebe bilden. Die länglichen, glänzenden und hellgrünen Blätter werden über 20 cm lang. Der Ingwer wird durch Teilung im späten Frühjahr vermehrt. Er benötigt einen humusreichen Boden mit guter Drainage. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, außerdem benötigt er eine hohe Luftfeuchtigkeit. Während der Blüte im Sommer bilden sich gelbe bis grüne Blüten mit einer violett gefärbten Lippe. Daraus bilden sich dann die kapselförmigen Früchte. Die Ernte der Ingwerwurzel beginnt nach der Blüte. Der Wurzelstock wird in China und Indien seit Urzeiten als Gewürz und Heilpflanze angebaut. Seit dem Mittelalter ist der Ingwer auch in Europa ein beliebtes Gewürz. In der Küche verwendet man den Ingwer in frischer Form zur Zubereitung von Suppen, Fleisch- und Currygerichte sowie für unterschiedliche Fischgerichte. Der getrocknete und gemahlene Ingwer wird als Gewürz und zum aromatisieren von Keksen, Kuchen und Soßen genommen. Je länger der Ingwer in der Erde steckt, desto schärfer und faseriger wird er. Auch spielt die unterschiedliche Herkunft eine große Rolle. Der australische Ingwer zum Beispiel hat eine angenehme, milde Schärfe. Außerdem ist er nahezu faserlos. Das liegt daran, dass die Knollen schon im zarten Alter von fünf Monaten geerntet werden. Der Jamaika-Ingwer ist sehr mild, ebenso der aus China. Die schärfsten Ingwervariationen kommen aus Afrika. Ingwer bekommen Sie in unzähligen Varianten als Fertigprodukt: In Scheiben und Würfeln die in verschiedenen Größen in Essig oder Sirup eingelegt sind oder die gezuckert und gepudert wurden. Auch geraspelt und in dünnen Streifen, als Püree oder Paste, in Pulverform und in getrockneten Stücken. Liköre, Ingwerkonfitüre, und verschiedene Saucen ergänzen die Produktpalette. In der ayurvedischen Medizin kommt der Ingwer als "Universalheilmittel" in der Hälfte aller Rezepte vor. Er wird dort zum Beispiel bei Kreislaufproblemen, Erkältungskrankheiten und gegen Übelkeit eingesetzt. Aber auch bei Magen- und Verdauungsproblemen sowie bei Migräne und als allgemeines Stärkungsmittel. Neben all den oben aufgeführten, nachgewiesenen Eigenschaften, wussten auch unsere Mütter und Urgroßmütter: Ein Ingwertee mit etwas Honig gesüßt, wirkt beruhigend und entkrampfend auf Magen und Darm, kann aber auch die Verdauung unterstützen. Dafür 1 EL frische Ingwerscheiben oder eine Messerspitze fertiges Ingwerpulver mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, gut fünf Minuten zugedeckt ziehen lassen und vor, während und nach den Mahlzeiten trinken. Ein Ingwer-Ölbad fördert die Durchblutung und lindert Muskelverspannungen und Gliederschmerzen. Für das Ölbad können Sie auf ein fertiges „Ingwer-Ölbad“ aus dem Reformhaus zurück greifen oder sich ein Vollbad bereiten, indem Sie eine Tasse voll Ingwerscheiben - die Sie mit kochendem Wasser überbrühen - und eine Tasse voll Mandelöl ins Badewasser geben. Einer drohenden Erkältung können Sie wunderbar mit einer heißen Ingwermilch trotzen: Dafür eine Tasse heiße Milch mit einer Prise Ingwerpaste und etwas Honig mischen und so heiß wie möglich trinken. Zudem eignet sich der Ingwer auch sehr gut für eine Inhalation über dem Dampfbad. Bei Reisekrankheit wirkt diese Knolle wahre Wunder. Nicht umsonst kauten die alten Seefahrer kräftig auf Ingwerscheiben. Sollte Ihnen also bei Auto- und Schifffahrten schnell schlecht werden, probieren Sie es einmal mit Ingwer. Heute gibt es fertige Präparate, die man vor Reiseantritt einnimmt. Diese sind speziell für Kinder, aber auch für alle die den scharfen Geschmack nicht mögen, zu empfehlen. Bei Gallensteinen oder um für Kinder unter 6 Jahren das richtige Produkt zu finden, sollten Sie Ihren Apotheker befragen. Und ein kleiner Tipp zum Schluss: Ingwer unterstützt die Aufnahme wichtiger Stoffe aus der Nahrung, regt den Gallefluss an und hilft, belastende Stoffe aus dem Körper auszuleiten. Darum würzen Sie doch Ihre Speisen - wenn es das Gericht zulässt - regelmäßig mit frisch geriebenem Ingwer. Diesen sollten Sie dann aber erst kurz vor dem Verzehr zugeben, um die Wirkung nicht verkochen zu lassen.und Gesunde Knolle aus 10 - 2008
Bislang war ich immer davon ausgegangen, dass der Ingwer im Freien ausschließlich in tropischen Regionen wächst. Jetzt sah ich bei einem Freund, der etwas weiter im Süden Spaniens wohnt, diese Pflanze in einem sonnigen Eckchen seines Gartens stehen. Zudem zieht seine Frau Ingwer auch als Zierpflanze in der Stube. Zu Ostern bekamen alle Gäste ein Fläschchen Ingwerschnaps und wer wollte, eine ausführliche Lehrstunde in Sachen „Gesunde Knolle“. Mich begeisterten diese Informationen und ich möchte Ihnen hier einmal das Wesentlichste wiedergeben. In Hinblick auf: „Der nächste Winter kommt bestimmt“ lohnt es sich, einmal darüber nachzudenken, solch eine Pflanze selber zu ziehen. Ein Versuch lohnt sich und wenn Sie lesen, für was der Ingwer alles gut ist, dann ist es wirklich eine Überlegung wert.
Also der Eigenanbau geht angeblich ganz einfach:
Eine frische, handelsübliche Ingwerwurzeln in etwa fünf Zentimeter lange Stücke schneiden und mit den Schnittflächen nach unten in Blumenerde stecken. In einem warmen Raum und bei ausreichend Feuchtigkeit bilden die Teile schnell neue Wurzeln und neue Triebe. Meine Bekannte macht es so, dass sie den Topf die ersten drei bis vier Wochen in einem Plastikbeutel stehen hat. Sie öffnet diesen nur zum Gießen. Ansonsten steht er in einer sonnigen Ecke am Fenster, bis sich erstes Grün zeigt. Das wirkt quasi wie ein Minitreibhaus und garantiert den Erfolg.
Der Ingwerschnaps, den wir mitbekamen, der hilft unter anderem bei:
Durchblutungsstörungen Erkältungskrankheiten Fieber Kältegefühl Kopfschmerzen Migräne Nervosität Übelkeit und Erbrechen Verdauungsbeschwerden und auch bei Wetterfühligkeit
Für die Zubereitung dieses Trunks nehmen Sie eine mittelgroße geschälte Ingwerknolle, schneiden diese klein und geben die Stücke in eine weithalsige Flasche. Aufgefüllt wird das Ganze mit gut einem halben bis dreiviertel Liter Kornschnaps. Alles mindestens sechs Wochen stehen lassen und immer wieder einmal durchschütteln. Danach die Flüssigkeit abseihen und in eine andere Flasche füllen. Gut verschlossen an einem kühleren, dunkler Ort stellen und bei Bedarf immer ein kleines Gläschen - entweder pur oder verdünnt im Tee - trinken.
Ich las allerdings, dass Personen die an Gallensteinen leiden beim Verzehr von Ingwer-Produkten vorsichtig sein sollen. Bei Gallenleiden also zur Sicherheit vor dem Genuß Ihren Arzt befragen. Durch den Alkoholgehalt so oder so kein Thema, aber für Kinder ist dieser Trunk tabu. Grundsätzlich werden bei Kindern unter sechs Jahren Ingwerprodukte zur Heilbehandlung nicht empfohlen. Die Heilwirkungen dieser Knolle können Sie auch als frisch zubereiteten Tee nutzen. Dafür einfach ein paar Scheiben der Ingwerknolle mit kochendem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Eventuell mit etwas Honig süßen. Diesen Tee können Sie heiß aber auch kalt genießen.
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