hallo milev 80,
hast du oder dein Arzt schon mal an eine histaminunverträglichkeit gedacht?
Die Histamin-Unverträglichkeit (Histaminose) ist eine erworbene oder angeborene nicht immunologische Stoffwechselstörung, zu der vermutlich mehrere körperliche Ursachen und Umweltfaktoren beitragen. Der körpereigene Botenstoff Histamin kann beim Betroffenen nicht mehr auf dem Sollwert gehalten werden, wenn er übermässig aus Speicherzellen frei gesetzt wird, wenn zusätzliches Histamin von aussen zugeführt wird (Ernährung, Darmflora) oder wenn der enzymatische Abbau behindert ist. In der Folge kommt es zur Fehlregulation zahlreicher Körperfunktionen.
Die Symptome der Histamin-Intoleranz gleichen einer Allergie, einer Lebensmittelvergiftung oder einer Erkältung.
Oft gelingt es den Betroffenen nicht, alle Auslöser zu identifizieren oder überhaupt einen Zusammenhang mit irgendwelchen auslösenden Faktoren zu erkennen. Ausser der versuchsweisen Durchführung der Histamin-Eliminationsdiät während einiger Wochen steht noch keine brauchbare Diagnosemethode zur Verfügung.
Hauptpfeiler der Therapie ist das dauerhafte Meiden unverträglicher Lebensmittel und unverträglicher Medikamente. Bei Bedarf kann die Therapie medikamentös unterstützt werden. Die unverträglichen Lebensmittel verteilen sich über alle Nahrungsmittelkategorien und oft entscheidet die Frische über die Verträglichkeit. Zu meiden sind z.B.: Fisch, Wurstwaren, Trockenfleisch, lang gereifte Käsesorten, Wein, Sekt, Bier und Essig, Sauerkraut, Spinat, Tomaten, Aubergine, Avocado, Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Soja), Erdbeeren, Himbeeren, Zitrusfrüchte, Banane, Ananas, Kiwi, Birnen, Papaya, Nüsse, viele Saucen, Würzen und Gewürze, aber auch bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe. Da auch Medikamente, Stress, Anstrengung und diverse Chemikalien die Symptome verstärken können, ist die Histaminose keine reine Nahrungsmittelunverträglichkeit.
Was ist Histamin?
Körpereigenes Histamin
Histamin ist ein körpereigener Stoff (Mediator, Botenstoff), der zahlreiche Funktionen steuert. Histamin versetzt als Signalüberträger den Körper bei Infektionen und allergischen Reaktionen in Alarmbereitschaft, ist Entzündungsmediator, Gewebehormon und Neurotransmitter, beeinflusst den Schlaf-Wach-Zustand, die Darmbewegungen und viele andere Vorgänge. Histamin wird vom Körper selbst hergestellt und in Mastzellen und anderen spezialisierten Zelltypen gespeichert, um im Bedarfsfall schlagartig freigesetzt zu werden. Vor allem bei allergischen Reaktionen (Überreaktion des Immunsystems) wird Histamin in grossen Mengen ausgeschüttet, was zur Auslösung von Allergiesymptomen führt.
Von aussen zugeführtes Histamin (Ernährung, Darmflora)
Histamin ist ein Gärungs-, Reifungs- oder Verderbnisprodukt, das in den meisten Nahrungsmitteln in stark unterschiedlicher Konzentration enthalten ist. Besonders die leicht verderblichen Produkte sind im frischen Zustand nahezu histaminfrei, können sich aber mit zunehmender Lagerdauer zu wahren "Histaminbomben" entwickeln. Besonders viel Histamin ist tendenziell enthalten in verdorbenem Fisch und Fischkonserven, Wurstwaren und Trockenfleisch, lang gereiften Käsesorten, Wein, Sekt, Bier und Essig sowie anderen Gärungsprodukten.
Einige Nahrungsmittel enthalten nicht direkt Histamin, sondern bestimmte Stoffe (Histaminliberatoren), welche körpereigenes Histamin unspezifisch aus den Speicherzellen freisetzen und so ebenfalls zur Histaminbelastung beitragen können.
Andere Nahrungsmittel haben die Eigenschaft, die Histamin abbauenden Enzyme zu hemmen oder die Aufnahme von Histamin über den Darm zu begünstigen.
Auch die Darmflora produziert Histamin, besonders dann, wenn es zu einer Fehlbesiedlung des Darms (Dysbiose) mit schädlichen Mikroorganismen kommt.
mehr Infos hier:
http://www.histaminintoleranz.ch/symptome.html