Zahni hat geschrieben:
Hallo Tamara ,
vielen dank für deine schnelle Antwort .Sie lernt täglich von morgends bis spät Abend oder sogar Nacht nach einem Lernkonzept mit Pausen natürlich hat aber ein schlechtes Gewissen wenn sie mal weniger schafft .Sie hatt ihre festen vorstellungen was sie schaffen will und hat einfach momentan das Gefühl das gelernte nicht alles behalten zu können und das ihr die Zeit davon rennt .Wenn ich ihr das Hauptmittel besorgen würde was du genannt hast und diese Rescue Tropfen wie müßte sie diese nehmen und wo bekomme ich diese .Vielen lieben dank noch mal für deine mühe .
Gruß Zahni
Kein Wunder!
Wenn sie morgens bis spät abends lernt, wird sie ab einer gewissen Zeit nichts mehr behalten. Es kommt zwar einen so vor, man könnte einen ganzen Tag lernen, aber es hat den Effekt, daß man immer weniger bis gar nichts behält. Und als Folge hat man dann geistige Ermüdung und versucht diese durch noch mehr lernen zu kompensieren. So schließt sich der Teufelskreis.
Man sollte ungefähr alle 30 Minuten eine kurze Pause (ca. 3 Minuten) einlegen. Nach einer Stunde sind 5 Minuten ratsam, nach 2 Stunden sollte bereits eine Pause von 20-30 Minuten erfolgen. Nach 4 Stunden intensiver Arbeit eine entsprechend längere Pause. Mehr als 5 Stunden intensives Lernen kann ich nicht empfehlen - es laugt geistig und körperlich aus (ich nehme in den intensiven Lernphasen sogar ab obwohl ich normal esse).
Mit einer effizienten Lerntechnik kommt man mit diesem Pensum locker durch. Ich mache an meiner Uni jedes Semester 10, 11 Kurse und habe trotz der geballten Prüfungswoche kaum Probleme.
Ist die Frage, ob deine Schwester auch eine für sie effiziente Lerntechnik hat und den Stoff mehrmals wiederholt, damit dieser wirklich in Langzeitgedächtnis gelernt werden kann.
Wichtig ist auch die Einstellung, daß man eben nicht perfekt sein kann. Und man kann nie alles wissen. Sicher ist es schön, gute Noten zu haben, aber manchmal geht sich halt nur eine 3 aus. Ich bin ehrlichgesagt froh wenn ich eine 3 schreibe, letztes Semester habe ich binnen 3 Tage 5 Prüfungen abgelegt, jeweils Semesterstoff als Prüfungsstoff.
Ihre Angst ist in dieser ganzen Problematik verflochten. Ich denke deine Schwester muß das Problem an der Wurzel packen. Fü das Physikum ist es möglichweise zu spät - aber sich von Prüfung zu Prüfung so zu wursteln mag eine Lösung sein, aber sicherlich keine effiziente. Und ob das auf Dauer gut geht, weiß ich auch nicht.
Bachblüten können unterstützend wirken, die Mischungen bekommst du in der Apotheke. Rescue Tropfen werden nach Bedarf genommen, ich habe sie genommen, wenn die Nervosität zu aufsteigen begonnen hat.
Das Buch, daß ich deiner Schwester dringend empfehle ist Doris Wolf/Rolf Merkle: "So überwinden die Prüfungsängste"
Hier werden genau solche Geschichten wie überzogene Erwartungen, Perfektionismus, die Zeit läuft davon, ich kann mir nicht mehr merken behandelt. Dieses Buch leihe ich auch meinen Kollegen, die mit ähnlichen Problemem kämpfen. Empfohlen wurde es mir von der Unipsychologin, die ich wegen meiner Lernprobleme konsultiert habe.
Manche Universitäten bieten auch Workshops zum Thema "Lernen lernen" an. Ich kenn das allerdings nur von meiner.
LG
Tami