Registriert: Sonntag 9. April 2006, 16:50 Beiträge: 2316
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Hallo,
der Monat August drückt mit Hitze, Schwüle, Wärmegewittern eine gewaltige Kraft auf die Natur (und auf uns) aus.
Ich habe eine schöne Seite zum Jahreskreis gefunden, in dem von altem und neuen Wissen berichtet wird. http://www.jahreskreis.info/index.html
Der August ist der Monat der Erfüllung, der ersten Ernte des Jahres, der Manifestation von Überfluss. Das große Lichtfest der Kelten "Lugnasad" am 1. August liegt zwischen Sommersonnwende und Herbst-Tag-Nacht-Gleiche.
Ich habe für euch ein paar Zeilen aus dem Text herauskopiert, die mich besonders angesprochen haben.
Viel Spaß beim Lesen, Angela
Spiraltänze und Energie
An vielen Orten wurde dieses Fest wieder mit den schon bekannten Spiral-Tänzen gefeiert. Tänze zu Ehren der Sonne. Tänze, die die sowieso schon aufgeladenen Orte noch mehr aktivieren sollten. Dann gab es Feldumgehungen für die Ernte. Und wie immer bei den Kelten viel Freude, Rausch und Erotik. Und ist nicht der Hochsommer August die Zeit mit den meisten Gewittern, der höchsten Energieladung, der größten Hitze. Diese Energie können wir alle spüren, auch ohne übersinnliche Wahrnehmung. Eine Energie, wie Sommerhitze, die die Luft zum Flirren bringt. Eine Energie, die aus der Erde herausstrahlt. Eine Energie, die in uns selber ist.
Unsere Energie
Vielleicht können Sie ja mal hinspüren, ob sich diese Energie in Ihnen und um Sie herum besonders ausdrückt. Zum Beispiel in besonderen energetischen Gefühlen, in Streitbarkeit, in Aktivismus, in der Beziehung zu anderen, in sozialem Austausch, in der Lust auf Leben, in der Lust auf "Nach-Außen-Treten" (vgl. Blitz der aus der Erde austritt), in der Lust auf Kreativität, sich Ausdrücken, "orgiastische Entladungen". Wo drückt sich bei uns diese pure Energie am deutlichsten aus? Darf sie sich überhaupt ausdrücken? In unserer heutigen Gesellschaft, wo alles so schön gebändigt und domestiziert bis gebunden ist, ist ja auch ein sogenanntes "GEWITTER" mit Blitz und Donner äußerst verpönt. Man würde ganz schön beäugt werden, ähnlich den Lichtblitzen auf den Bergen, wenn man diesen Energien freien Ausdruck verleihen würde. Vielleicht waren diese Rituale der alten Zeit für die damaligen Menschen ein Ventil, wo sie ihre Energien leben durften. Wo alles unter dem Segen der Götter erlaubt war und einen Platz gefunden hat. Diese Rituale, an denen alle im Stamm teilnehmen mußten und alle damit eingebunden waren in den Jahreskreislauf, waren auch eine Möglichkeit, die Bedeutung der Lebendigkeit, des Heiligen und der Vielfalt des Lebens immer wieder aufzufrischen.
Religio
Der Mensch neigt dazu, zu vergessen, in die Oberflächlichkeit abzudriften, den Bezug zum Leben und zum Heiligen zu verlieren. Das Wort für Religion "RELIGIO" heißt nicht von ungefähr "Rückverbindung", d.h. Rückverbindung zu den alten, heiligen Werten, zu tiefem heiligen Erleben, tiefen heiligen Beziehungen zum Göttlichen. Und diese festen Rituale im Jahreskreislauf halfen den Menschen, diese Rückverbindung immer wieder zu erneuern.
Ein Stück vom Alten im Neuen
Wir möchten nur noch kurz erwähnen, daß dieses Fest auch noch andere Namen hat. Lugnasad ist rein keltisch. Im Sächsischen heißt es Lammas. Bekannt ist es auch als Schnitterfest, wo die Getreidefelder geschnitten werden und das Korn eingebracht wird. In diesem Zusammenhang gibt es viel überliefertes Brauchtum, auf das wir jetzt nicht näher eingehen, weil es eher bekannt ist: Erntefeste, Ähren, die auf dem Feld für die Göttin stehengelassen werden; Brote, die gebacken werden. Allen diesen Handlungen liegt die gleiche Vorstellung zugrunde: Es gibt keinen Anfang und kein Ende. Alles Neue entsteht auf dem Boden des Alten, ist Glied einer endlosen Kette - so wie wir selber. In das neue Brot werden noch ein paar Krumen des alten Brotes mit eingebacken. In eine neues Webstück ein paar Fasern des alten. Und so läßt man auch auf dem Feld ein paar Ähren mit reifen Körnern stehen als Dank und auch als Option für ein neu keimendes Leben im nächsten Jahr. So werden auch ein paar der alten Körner als "Glückshämpfele", wie sie genannt werden, in das neue Saatkorn mit beigemischt.
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