Hallo blümchen,
ich kann mir natürlich kein Urteil erlauben, da ich weder den Kleinen noch die Lebensumstände kenne. Ich kann nur aus meiner beruflichen Erfahrung mit Kleinkindern Vermutungen anstellen. Doch auch hierbei bin ich mit Äußerungen in einem Forum - wo es ja anonym/virtuell zugeht - extrem vorsichtig, um nicht jemanden zu verunsichern/verletzen und womöglich Verärgerung oder Schaden anzurichten. Bitte habe dafür Verständnis. Ich helfe wirklich gern, aber so um Ecken herum mit mageren Infos Ratschläge an eine unbekannte Frau zu geben, widerstrebt mir vollkommen.
Deine Bekannte sollte sich wirklich mit dem Problem an kompetente Personen in ihrer Nähe wenden, z.B. erst einmal die Leiterin des Kiga. Die Leiterinnen sind diesbezüglich geschult und wissen das Kind einzuschätzen und welche Anlaufstelle die nächste sein könnte. Ferner der Kinderarzt. Auch ihn kann sie ins Vertrauen ziehen und um Hilfe bitten. Es ist doch oft so, dass manche Familien mitten in einem Konflikt stecken, darin verstrickt sind und alleine nicht rauskommen. Da ist Hilfe von außen nötig.
Ich selbst habe bei verhaltensauffälligen Kindern in meiner Gruppe die Beobachtung gemacht, dass oftmals ein inkonsequenter Erziehungsstil der Eltern und/oder ein unruhiges Zuhause mit unstrukturiertem Tagesablauf die Kleinen aus der Bahn wirft. Daher gestalte ich die Betreuungszeit nach festen Regeln und mit Ritualen (Morgenlied, Frühstücksgebet, Bobbycars nur innerhalb eines kurzen Zeitfensters, Abschiedskreis, Händewaschen vor Essenszubereitungen und nach den Toilettengängen usw.). Ich dulde kein Schreien, Schlagen, Treten. Es folgen nach Wiederholung Sanktionen in Form von Auszeit.
Ich habe dies alles zum besseren Verständnis niedergeschrieben, denn ich bin der Meinung, dass vielen Eltern heutzutage eine gute Anleitung für die Erziehung ihrer Kinder in die Hand gegeben werden sollte. In unserem Kiga finden sporadisch Abendkurse zum Thema "Regeln aufstellen und Grenzen setzen" statt.
Liebe Grüsse von Angela